Weinberg legt Bundesverdienstkreuz nieder: Besorgnis über politische Entwicklung und die Stärke der Rechtsradikalen
- Redaktion Mittagsmagazin
- 31. Jan.
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Albrecht Weinberg, ein Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz, hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP seine Besorgnis über die politische Situation in Deutschland geäußert. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Der 99-jährige aus Leer befürchtet, dass sich die Geschichte wiederholen könnte. Dies ist vor allem seine Reaktion auf einen aktuellen Antrag der Union zur Verschärfung der Migrationspolitik, bei dem auch die AfD ihre Zustimmung gab.
„Ein Schlag ins Kontor“
Weinberg bezeichnete die Entscheidung der Union, zusammen mit der AfD zu stimmen, als „ein Schlag ins Kontor“. Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst äußerte er seine tiefgehende Besorgnis darüber, dass die rechtsradikale Szene so viel Zulauf bekommen habe. Die Rechtsradikalen seien so stark geworden, erklärte er weiter.
Ein symbolischer Akt des Widerstands
Albrecht Weinberg trägt sein Bundesverdienstkreuz nicht mehr. Der Holocaust-Überlebende, dessen Familie größtenteils von den Nationalsozialisten ermordet wurde, erklärt, dass er sich verpflichtet fühle, das Kreuz abzulegen. „Ich bin es ihnen schuldig, das Kreuz nicht mehr zu tragen“, sagte er. Für ihn würde es sonst „zentnerschwer“ auf ihm lasten.
Gleich am Tag nach der Abstimmung entfernte er das Kreuz von der Jacke, an der es hing, und legte es in eine Dose. „Ich war immer stolz, es zu tragen, jetzt nicht mehr“, so Weinberg abschließend.