Tierheime in Gefahr: Finanzielle Not bringt praktischen Tierschutz an den Abgrund
- Redaktion Mittagsmagazin
- 3. Jan.
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Die finanzielle Lage der Tierheime in Deutschland hat sich alarmierend verschlechtert. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Hauptursache für diese Krise seien nach seinen Worten unzureichende kommunale Unterstützung und nicht eingehaltene Zusagen seitens der Ampel-Regierung.
Versprechen im Koalitionsvertrag – eine enttäuschte Hoffnung
Die Ampel-Koalition hatte sich ursprünglich verpflichtet, Tierheime durch eine Verbrauchsstiftung finanziell zu fördern. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, erinnert: "Darin hieß es: 'Tierheime werden wir durch eine Verbrauchsstiftung unterstützen.'" Diese Stiftung hätte nachhaltige Unterstützung ermöglichen sollen, indem der Bund einen festen Betrag bereitstellt, der über Jahre hinweg ausgezahlt wird. Doch diese Pläne wurden nie umgesetzt, was viele Tierheime in eine prekäre Lage bringt.
Investitionsstau und fehlende Infrastruktur
Ein weiteres Problem sind die fehlenden Mittel für essenzielle Infrastrukturprojekte wie Krankenstationen oder energetische Sanierungen. Schröder macht deutlich, dass es nicht um Luxus, sondern um grundlegende Handlungsfähigkeit geht: "Wir brauchen keine goldenen Wasserhähne, sondern Maßnahmen, die uns handlungsfähig machen." Die finanzielle Lücke ist enorm – allein bei den 550 dem Verband angeschlossenen Heimen summiert sich der Investitionsbedarf auf etwa 160 Millionen Euro.
Keine Hilfe aus Berlin
Laut Schröder gab es bisher keine ernsthaften Verhandlungen mit der Bundesregierung. "Es gab nicht mal einen Versuch, eine Fördersumme in den Haushalt einzustellen," kritisiert er. Mit dem Scheitern der Ampel-Koalition sei endgültig klar, dass keine Unterstützung vom Bund zu erwarten ist. Die Folgen könnten katastrophal sein: "Wenn die Tierheime nicht bald schnelle Hilfe bekommen, wird der praktische Tierschutz nicht mehr existieren," warnt Schröder eindringlich.