Neue Hoffnung für Allergiker:innen: Zwei Apfelsorten könnten endlich beschwerdefreien Genuss ermöglichen
- Redaktion Mittagsmagazin
- vor 1 Tag
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Zwei neu entdeckte Apfelsorten könnten für Menschen mit Apfelallergie schon bald eine verträgliche Alternative bieten. Mehr dazu jetzt in den "Besser Leben News".
Ein interdisziplinäres Forschungsteam, bestehend aus Expert:innen der Hochschule Osnabrück, der Technischen Universität München, der Charité Berlin sowie der Züchtungsinitiative Niederelbe, hat sich über drei Jahre einem besonderen Projekt gewidmet: der Suche nach Apfelsorten, die auch Menschen mit Allergien genießen können.
Mehr als nur die Sorte zählt
Die Wissenschaftler:innen untersuchten über einen längeren Zeitraum Apfeltypen mit besonders geringem Allergiepotenzial. Dabei zeigte sich: Nicht allein die Apfelsorte entscheidet über die Verträglichkeit. Auch äußere Faktoren wie Klima, Anbaumethoden, Reifezeitpunkt und Lagerbedingungen beeinflussen, wie stark allergische Reaktionen ausfallen können. Deshalb kann ein Apfel, der im einen Jahr gut verträglich ist, im nächsten Jahr Probleme verursachen.
Apfelallergie: Die Verbindung zu Birkenpollen
Warum reagieren manche Menschen auf Äpfel allergisch? Der Grund liegt in der Ähnlichkeit eines bestimmten Apfelproteins mit einem Eiweißstoff der Birkenpollen. Die körpereigene Abwehr erkennt das Apfelprotein fälschlicherweise als Feind und reagiert entsprechend. „Etwa die Hälfte der Menschen, die auf Birkenpollen reagieren, sind auch gegen Äpfel allergisch.“
Zwei Sorten bestehen den Test
Nach umfangreichen Untersuchungen konnten zwei Sorten besonders überzeugen: ZIN 168 und ZIN 186. Diese beiden gelten als die ersten offiziell allergikerfreundlichen Apfelsorten Europas. Sie wurden von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) mit einem speziellen Siegel ausgezeichnet – ein bedeutender Schritt für Menschen mit Apfelallergie.
Bald im Supermarktregal
Voraussichtlich ab Herbst 2025 sollen Verbraucher:innen die ersten Früchte dieser neuen Sorten in den Supermärkten finden. Bis dahin sollen ZIN 168 und ZIN 186 auch klangvollere Namen erhalten – die eine ist eine Früh-, die andere eine Spätsorte.
Kein Versprechen auf Beschwerdefreiheit
Trotz der ECARF-Auszeichnung ist ein völliger Verzicht auf Symptome nicht garantiert. In den durchgeführten klinischen Tests wurden zwar „keine Reaktionen beobachtet“, doch individuelle Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden.
Santana: Gut, aber ohne Siegel
Interessanterweise schnitten manche der neu getesteten Sorten sogar besser ab als Santana, eine bisher als gut verträgliche Sorte geltende Apfelsorte. Santana wird allerdings nicht offiziell durch ECARF zertifiziert – ein entscheidender Unterschied für Betroffene.