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Nach dem Tod des Papstes: So läuft die Wahl des neuen Kirchenoberhaupts im Vatikan ab

Nach dem Ableben des amtierenden Papstes Franziskus beginnt im Vatikan ein bedeutender und traditionsreicher Prozess: In der berühmten Sixtinischen Kapelle in Rom kommen die wahlberechtigten Kardinäle zusammen, um ein neues Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zu bestimmen. Diese Wahl, die sogenannte Papstwahl oder Konklave, folgt jahrhundertealten Regeln. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Wer darf den neuen Papst wählen?


Teilnehmen dürfen ausschließlich Kardinäle unter 80 Jahren – sie bilden die wahlberechtigte Gruppe der sogenannten Papstwähler. Der neue Papst wird der 267. Nachfolger auf dem Stuhl Petri sein. Bevor jedoch die eigentliche Wahl beginnt, sieht die katholische Tradition eine neuntägige Phase der Trauer vor, das sogenannte "Novendiale". Zur Beerdigung des verstorbenen Papstes werden führende Vertreter aus Politik und Religion aus der ganzen Welt erwartet.


Übergangszeit ohne kirchliche Führung


Da es in der katholischen Kirche keinen Stellvertreter des Papstes gibt, bleibt die Kirche in dieser Übergangszeit offiziell führungslos. Das Kardinalskollegium, das aus allen Kardinälen besteht, übernimmt in dieser Phase lediglich die Verwaltung alltäglicher Aufgaben und die Vorbereitung auf das Konklave. Es organisiert zudem die Trauerzeremonien und die Beisetzung des Verstorbenen.


Was geschieht unmittelbar nach dem Tod des Papstes?


Eine der ersten Aufgaben nach dem Tod des Papstes fällt dem Camerlengo (Kardinalkämmerer) zu: Er lässt sowohl die Privaträume als auch das Arbeitszimmer des verstorbenen Pontifex versiegeln. Bei der ersten Generalkongregation des Kardinalskollegiums werden sowohl der Fischerring – ein wichtiges Symbol päpstlicher Autorität – als auch das Bleisiegel zerstört. Damit wird das Ende des Pontifikats symbolisch vollzogen.


Die letzten Wege des Papstes


Der Leichnam wird in den Petersdom überführt, wo Gläubige die Möglichkeit haben, persönlich Abschied zu nehmen. Die Beisetzung erfolgt im Zeitraum von vier bis sechs Tagen nach dem Tod. Der verstorbene Papst hatte zu Lebzeiten verfügt, dass er in der Basilika Santa Maria Maggiore seine letzte Ruhestätte finden möchte.


Der Beginn des Konklaves


Spätestens 20 Tage nach dem Tod des Kirchenoberhaupts muss das Konklave beginnen. Die Kardinäle reisen aus allen Teilen der Welt nach Rom, um gemeinsam in der Abgeschiedenheit der Sixtinischen Kapelle über den neuen Papst abzustimmen. Der genaue Beginn der Wahl liegt frühestens bei 15 Tagen nach dem Todestag, sodass genügend Zeit für alle Teilnehmer bleibt, einzutreffen.

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