Mehr als 295.000 Beschwerden: Deutlicher Anstieg an Beschwerden bei den Verbraucherzentralen
- Redaktion Mittagsmagazin
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Die Zahl der Beschwerden bei den Verbraucherzentralen in Deutschland hat im vergangenen Jahr spürbar zugenommen. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Laut Angaben des Bundesverbands in Berlin, der diese Informationen der Deutschen Presse-Agentur übermittelte, wurden insgesamt über 295.000 Fälle registriert – das sind rund 17.000 mehr als im Vorjahr.
Aufgedrängte Verträge – ein wachsendes Problem
Ein erheblicher Teil der eingegangenen Beschwerden betraf Verträge, die Betroffene gar nicht bewusst abschließen wollten. Insgesamt mehr als 37.000 solcher Meldungen wurden verzeichnet. Besonders häufig, in etwa jedem vierten Fall, ging es um telefonisch untergeschobene Vereinbarungen – etwa 26 Prozent der entsprechenden Beschwerden.
Häufig seien Verbraucher:innen sich gar nicht im Klaren darüber, dass sie einen Vertrag eingegangen sind – beispielsweise, wenn Probeabonnements zur Sprache kamen. „Untergeschobene Verträge sind ein Dauerbrenner bei den Verbraucherzentralen“, sagte Geschäftsleiterin Michaela Schröder.
Forderung nach klaren gesetzlichen Regelungen
Die Verbraucherzentralen warnen seit Jahren vor diesem Phänomen und mahnen die Politik zu mehr Engagement. Schröder betonte weiter:
„Es ist richtig, dass Union und SPD das im Koalitionsvertrag vereinbart haben und das Thema in der künftigen Bundesregierung angehen wollen.“
Ihr zufolge könnte eine konsequentere gesetzliche Regelung viele Menschen vor unnötigem Ärger bewahren. Im Koalitionsvertrag findet sich dazu folgende Passage:
„Wir schützen Verbraucherinnen und Verbraucher umfassend und führen deshalb eine allgemeine Bestätigungslösung für telefonisch angebahnte Dauerschuldverhältnisse ein.“
Fakeshops auf dem Vormarsch
Neben Vertragsproblemen rückte ein weiteres Thema in den Fokus: sogenannte Fakeshops. Diese gefälschten Verkaufsplattformen verursachten im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Beschwerden – das entspricht einem Zuwachs von 47 Prozent im Vergleich zu 2023. Nutzer:innen, die über solche Seiten einkaufen, erhalten oftmals keine Ware, obwohl sie bereits gezahlt haben.
Bundesweite Erfassung
Die Zahlen beruhen auf den Rückmeldungen aller 16 Verbraucherzentralen in Deutschland. Erfasst wurden Beschwerden aus rund 200 Beratungsstellen bundesweit.