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Kritik an norwegischer Lachszucht: Foodwatch fordert Verkaufsstopp wegen Tierleid und Umweltschäden

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat sich mit einem dringenden Appell an deutsche Supermärkte gewandt: Lachs aus Norwegen solle nicht länger verkauft werden. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Der Grund: Die Lachszucht in Norwegen sei mit massiven Problemen verbunden und verursache „enormes Tierleid und Umweltschäden“, so Foodwatch.


Berichte enthüllen schwerwiegende Missstände


Ein aktueller Bericht von Foodwatch basiert auf einer umfassenden Analyse von offiziellen Behördenunterlagen, Medienberichten und wissenschaftlichen Studien. Besonders alarmierend: Die norwegische Lebensmittelsicherheitsbehörde habe wiederholt gravierende Verstöße festgestellt. In einem Fall sollten laut Bericht sogar verendete Lachse als Nahrungsmittel für Menschen weiterverarbeitet werden.

„Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass ein Großteil der Lachse in deutschen Supermärkten aus Betrieben stammt, in denen die Tiere krank sind.“

Diese Einschätzung unterstreicht die Dringlichkeit der Forderung nach einem Verkaufsstopp. Solange sich die Zustände in den Zuchtbetrieben nicht verbesserten, sei es unverantwortlich, Lachsprodukte aus Norwegen anzubieten.


Herkunftskennzeichnung und Siegel in der Kritik


Für Verbraucherinnen und Verbraucher sei es nahezu unmöglich, im Handel nachzuvollziehen, aus welchen Betrieben die Lachsprodukte stammen. Foodwatch kritisiert insbesondere das ASC-Siegel, das als Garant für Umweltschutz und artgerechte Tierhaltung gilt, aber den Missständen in den Zuchtbetrieben nicht entgegenwirke.

„Von zehn ASC-Produkten in einer Stichprobe konnte Foodwatch gerade einmal zwei zu einer konkreten Lachsfarm zurückverfolgen.“

Die Rückverfolgbarkeit sei unzureichend, sodass Verbraucherinnen und Verbraucher durch die Siegel in falscher Sicherheit gewogen würden.


Appell an die Einzelhändler


Foodwatch fordert die Einzelhändler auf, Verantwortung zu übernehmen. Annemarie Botzki, Sprecherin der Organisation, erklärte:

„Die Einzelhändler dürfen sich nicht länger hinter fragwürdigen Siegeln verstecken, sondern müssen jetzt Verantwortung übernehmen, um das Leid der Lachse zu beenden und die Umwelt zu schützen.“

Konkret verlangt Foodwatch strengere Vorgaben für die Gesundheit der Tiere, eine intensive Überwachung der Betriebe sowie konsequente Strafen bei Verstößen. Nur so könnten die Missstände in der norwegischen Lachszucht nachhaltig beseitigt werden.

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