Gysi warnt junge Abgeordnete: Warum der Bundestag die Bürgernähe nicht verlieren darf
- Redaktion Mittagsmagazin
- 24. März
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Am Dienstag übernimmt Gregor Gysi (Die Linke) die Rolle des Alterspräsidenten und eröffnet die erste Sitzung des neu gewählten Bundestags in Berlin. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Mit seinen 77 Jahren ist er der dienstälteste Abgeordnete und seit 1990 Mitglied des Bundestags. Im Vorfeld äußerte sich der Rechtsanwalt in einem Interview mit der "Rheinischen Post" und warnte junge Parlamentarier davor, den Kontakt zur Bevölkerung zu verlieren.
Warnung vor dem Verlust der Bürgernähe
Gysi betont, dass eine ausgewogene Mischung von jungen und erfahrenen Politikern im Bundestag wichtig sei. Auf die Frage, ob ein Konflikt zwischen den Generationen im Parlament zu erwarten sei, antwortete er: „Die Mischung finde ich richtig.“ Seiner Ansicht nach sollten junge Abgeordnete nicht länger als acht Jahre im Parlament bleiben, sondern danach praktische Erfahrungen außerhalb der Politik sammeln. „Auf dem Friedhof oder in der Pflege arbeiten zum Beispiel oder in der sogenannten Dritten Welt“, schlug er vor. Dadurch könne vermieden werden, dass sich junge Politiker zu sehr in politischen Zirkeln isolieren und den Bezug zur Bevölkerung verlieren.
Altersstruktur im neuen Bundestag
Im neuen Bundestag gehören etwa fünf Prozent der Abgeordneten zur Altersgruppe unter 30 Jahren. Die jüngsten Parlamentarier stellen die Linke und die Grünen, deren Durchschnittsalter bei etwa 42 Jahren liegt. Demgegenüber sind die Abgeordneten der AfD mit durchschnittlich 51 Jahren deutlich älter. SPD und CDU/CSU liegen mit einem Durchschnittsalter von etwa 48 Jahren im Mittelfeld.