Enges Rennen in Sachsen: CDU leicht vor AfD, Wagenknecht-Bündnis stark
- Redaktion Mittagsmagazin
- 1. Sept. 2024
- 2 Min. Lesezeit
In Sachsen zeigt die Prognose von ARD, dass die CDU knapp vor der AfD liegt. Mehr dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.
Das neue Bündnis unter Sahra Wagenknecht erreicht auf Anhieb den dritten Platz. Die SPD wird voraussichtlich ins Parlament einziehen, während die Linke noch um den Einzug bangen muss. Die Grünen verzeichnen einen Anteil von 5,5 Prozent.
CDU und AfD im engen Rennen
Die Prognose von infratest dimap deutet auf ein sehr knappes Rennen zwischen der CDU und der AfD hin. Die CDU wird mit 31,5 Prozent der Stimmen als leicht stärkere Partei prognostiziert, während die AfD 30,0 Prozent erreichen könnte. Trotz dieses leichten Vorsprungs für die CDU bleibt das Ergebnis hinter den Erwartungen zurück. Bereits 2019 erzielte die CDU mit 32,1 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1990. Der aktuelle Ministerpräsident Michael Kretschmer, der seit 2017 im Amt ist, regiert in Sachsen seit 2019 gemeinsam mit SPD und Grünen. Vor der Wahl waren 55 Prozent der Wähler mit Kretschmer zufrieden, während es 2019 noch 71 Prozent waren.
AfD gewinnt an Boden
Seit 2014 hat die AfD kontinuierlich an Zustimmung gewonnen. Bei der Wahl 2019 erreichte die Partei bereits 27,5 Prozent und war somit die zweitstärkste Kraft. Jörg Urban, der frühere Umweltschützer und Spitzenkandidat der AfD, tritt gemäßigt auf, obwohl seine Reden in den Verfassungsschutzberichten als rechtsextrem eingestuft werden.
BSW erzielt einen Erfolg
Das Bündnis um Sahra Wagenknecht (BSW) erzielt bei der Wahl 12,0 Prozent und zieht somit erstmals in den Landtag ein. Sabine Zimmermann, die bis 2021 für die Linke im Bundestag saß, ist die Spitzenkandidatin. Im Wahlkampf spielte Wagenknecht, obwohl sie nicht kandidierte, eine zentrale Rolle. Zimmermann unterstützte Wagenknechts Forderung nach einer klaren Positionierung der künftigen Koalition gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für Verhandlungen mit Russland.
SPD bleibt im Parlament
Laut Prognose wird die SPD mit 8,5 Prozent weiterhin im Landtag vertreten sein. Im Jahr 2019 schnitt die Partei mit 7,7 Prozent bereits schlecht ab und war nur noch die fünftstärkste Kraft. Die SPD hat traditionell in Sachsen eine schwächere Position und würde, selbst bei einem guten Ergebnis, nicht für eine Zweier-Koalition mit der CDU ausreichen. Petra Köpping, die bisherige Sozialministerin, führt die SPD an.
Linke kämpft um den Einzug
Die Linke kämpft mit einem prognostizierten Ergebnis von 4,0 Prozent um den Einzug in den Landtag. Das neu gegründete Bündnis von Sahra Wagenknecht könnte ihr Stimmen abgenommen haben. Die Linke hat seit 2019 an Einfluss verloren und könnte möglicherweise durch die Grundmandatsklausel in den Landtag einziehen, falls sie in Leipzig zwei Direktmandate erringt.
Grüne mit magerem Ergebnis
Mit 5,5 Prozent liegt die Grünen-Partei im Prognosebereich, um den Einzug ins Parlament zu schaffen. Auch sie könnten durch Direktmandate in Leipzig und Dresden die Grundmandatsklausel erfüllen. Seit 2004 waren die Grünen immer im Landtag vertreten, obwohl sie 2019 mit 8,6 Prozent nur die viertstärkste Kraft waren. Das zuletzt schlechte Image könnte den Grünen Schwierigkeiten bereiten. Im Wahlkampf traten Katja Meier, Wolfram Günther und Franziska Schubert für die Grünen an.