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Beziehung im Wandel: Wie sich Trennungen lange vorher ankündigen

Trennungen gehören zu den schmerzhaftesten Erfahrungen, die Menschen machen können. Mehr dazu jetzt im LSJonline-Mittagsmagazin.


Sie zehren an den Nerven, kosten Kraft und hinterlassen oft langanhaltende Spuren. Doch überraschend kommen sie selten – das zeigt eine gemeinsame Untersuchung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Mainz und Wien.


Zwei Abschnitte bis zum Aus


Die Studie zeigt zwei klar voneinander unterscheidbare Phasen im Verlauf einer zerbrechenden Beziehung. In der ersten, der sogenannten präterminalen Phase, beginnt der langsame Abschied. Über Jahre hinweg sinkt die Zufriedenheit in der Partnerschaft – allerdings zunächst nur in kleinen Schritten.


Der Wendepunkt: Wenn alles kippt


Dann folgt ein entscheidender Moment: der sogenannte Transitionspunkt. Ab hier nimmt die Unzufriedenheit deutlich zu, fast wie ein Bruch. Diese zweite Phase – das eigentliche Ende der Beziehung – dauert der Untersuchung zufolge etwa ein bis zwei Jahre.


„Ist diese Phase erreicht, kommt es später ausnahmslos zur Trennung.“

Janina Bühler, Mitautorin der Studie.


Trennung aus unterschiedlichen Perspektiven


Interessant ist: Der Moment, in dem die Beziehung für die eine Person bereits verloren scheint, wird vom Partner oder der Partnerin oft später erkannt. Diejenige Person, die den Schlussstrich zieht, hat meist schon länger mit Zweifeln gekämpft. Wer verlassen wird, erkennt die Veränderung häufig erst später.


Zahlen, Daten, Erkenntnisse


Die Analyse basiert auf umfangreichem Datenmaterial. Verglichen wurden Ergebnisse aus vier repräsentativen Langzeitstudien aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Australien. Insgesamt wurden die Erfahrungen von rund 11.300 Menschen ausgewertet – alle hatten eine Trennung erlebt.


Was die Untersuchung besonders macht: Die Befragten hatten teils über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg regelmäßig Auskunft über ihre Beziehungszufriedenheit gegeben – auf einer Skala von null bis zehn. Eine Kontrollgruppe mit gleich vielen Personen ohne Trennungserfahrung diente zum Vergleich.

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