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Abschied von Jimmy Carter: Ehemaliger US-Präsident und Friedensnobelpreisträger stirbt mit 100 Jahren

Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Laut einer Mitteilung seiner Stiftung starb er am Sonntagnachmittag in seinem Zuhause in Plains, Georgia. Alles dazu in den Nachrichten im LSJonline-Mittagsmagazin.


Bereits seit etwa zwei Jahren befand er sich in Palliativpflege. Sein letzter öffentlicher Auftritt fand im November des vergangenen Jahres statt, als er am Begräbnis seiner Ehefrau Rosalynn teilnahm.


Politische Laufbahn und Präsidentschaft


Carter, der von 1977 bis 1981 als Präsident der Vereinigten Staaten diente, hinterließ einen prägenden Eindruck in der Geschichte des Landes. Nach seiner Amtszeit gründete er zusammen mit seiner Frau 1982 das Carter Center in Atlanta. Diese Organisation widmete sich der Förderung von Demokratie, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung. Sein Einsatz für globale Konfliktlösung brachte ihm 2002 den Friedensnobelpreis ein.


Frühe Jahre und Familienleben


Jimmy Carter wurde am 1. Oktober 1924 in Plains geboren. Nach dem Abschluss der Schule trat er der US-Marine bei und arbeitete als Offizier in der U-Boot-Flotte. Während dieser Zeit heiratete er Rosalynn, mit der er vier Kinder hatte.


Nach dem Tod seines Vaters kehrte Carter in den 1950er Jahren nach Georgia zurück, wo er die Erdnussfarm der Familie übernahm. Gleichzeitig engagierte er sich politisch und begann seine Karriere, die ihn schließlich bis ins Weiße Haus führen sollte.


Aufstieg in die Politik


Im Jahr 1962 zog Carter zunächst in den Senat von Georgia ein. Acht Jahre später wurde er zum Gouverneur gewählt. Obwohl er national kaum bekannt war, sicherte er sich 1976 die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten und besiegte den amtierenden Republikaner Gerald Ford.


Meilensteine und Herausforderungen


Jimmy Carter galt als fortschrittlicher Politiker und setzte sich vehement für Frauenrechte ein. Er ernannte mehr Frauen und Nicht-Weiße in Regierungspositionen als jeder seiner Vorgänger. Sein größter Erfolg während der Amtszeit war das Camp-David-Abkommen von 1978, bei dem Ägypten Israel als Staat anerkannte.


Allerdings sah er sich auch großen Herausforderungen gegenüber, darunter die Ölkrise, Inflation und eine hohe Arbeitslosigkeit. Seine Beliebtheit litt erheblich unter der Geiselnahme von 66 Amerikanern im Iran 1979, während der ihm eine zu zögerliche Reaktion vorgeworfen wurde.


Ein Leben für den Frieden


Obwohl Carter nach einer Amtszeit 1981 von Ronald Reagan abgelöst wurde, blieb er durch sein Engagement für Frieden und Menschenrechte weltweit anerkannt. Seine Zeit nach der Präsidentschaft prägte er durch seine humanitäre Arbeit, die ihn zu einem der respektiertesten Staatsmänner der Welt machte.

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